Jeanettis Gäste

Montag, 1. Oktober 2007

Back to Basics!

Hallo ihr Lieben,

nach einer etwas anstrengenden Woche, die durch viel Arbeit und... ähm sonst nichts, geprägt war, hatte ich mir mein Wochenende wohl verdient... der ein oder andere mag das bestreiten, weil die meisten sowieso meinen ich bin hier im Urlaub :-) Aber gut, lassen wir das mal einfach so stehen ... Es hiess also Wochenende und für mich gings Freitag mal wieder ab zum LCCT Flughafen der AirAsia :-) Juhu, nach zwei Wochenenden in KL wollte ich doch mal wieder was von Malaysia sehen... Tina war der gleichen Meinung, also trafen wir uns in Kuching... Kuching ist die Hauptstadt von Sarawak... Sarawak liegt auf der Insel Borneo, ein Teil dieser gehört zu Malaysia, der andere zu Indonesien! Dies mal als kleine geografische Einordnung... Ja, ich hatte auch noch nicht allzu viel vorher darüber gehört, aber Kuching ist gar nicht mal sooooo klein... ungefähr 570.000 Einwohner, es gibt nicht viele dt. Städte, die so viele haben... aber nachdem ich euch nicht mit Details aufhalten möchte, gehts auch gleich weiter im Erlebnisbericht! Tina und ich haben uns also am Flughafen getroffen, was auch wirklich hervorragend geklappt hat, ich war 10min. später dran, sie 10 min. eher, so dass wir fast gleichzeitig am Flughafen angekommen sind :-) Wider Erwarten war der Flughafen wirklich modern (da gibts sogar nen Starbucks!!!!) und auch wahnsinnig gross... Naja, sind wir also doch nicht ganz in der Prärie gelandet :-) Ein Hotel hatten wir noch nicht, das war also erstmal unsere erste Aufgabe: Eine Ruhestädte für die Nacht suchen!!! Nachdem wir eigentlich ins Hilton wollten (hatten ein super günstiges Angebot im Internet entdeckt...), haben wir es uns doch anders überlegt... war nämlich leider doch nicht so billig und außerdem sollte das Wochenende auch ganz unter dem Motto: "Back to Basics" stehen!!! Also hat uns die nette Dame vom Hilton ein billiges Guesthouse gleich um die Ecke empfohlen - sehr aufmerksam wie wir fanden, für die Konkurrenz zu werben :-) - und das war auch wirklich mal ein guter Tip! Sehr gemütlich, zwar einfach, aber sauber! Was will man mehr! Da hätte man es auch länger aushalten können... aber wir waren ja nicht zum Spass da! Außerdem mussten wir beide den Frust der letzten Tage loswerden, also ab in die James Brooke Bar direkt an der Waterfront von Kuching... Echt gemütlich da und ich hätte in Borneo keine so schöne Uferpromenande erwartet... Hat fast ein bisschen an Clarke Quay in Singapur erinnert :-) Dort gabs erstmal leckeres Abendbrot, ein Tiger vom Fass und danach noch ein kleinen Gin Tonic... hilft ja nüscht :-) Leider wurden gegen zwölf die Bürgersteiger hochgeklappt... die Stadt war wie ausgestorben... Aber wir hatten ja ein super Guesthouse... und die hatten ne super Bar auf dem Dach, die bis 2:30 Uhr aufhat!!! Nix wie hin da :-) Wir waren auch fast die einzigsten Gäste, unser Barmann hat uns aber immer weiter brav Cocktails gemacht... es wurde geredet und gelacht ... aber irgendwann hatten wir dann doch Erbarmen mit dem armen Kerl, der schon auf seiner Hängematte eingeschlafen war... und für uns sollte es ja auch früh raus, also ab ins Betti! Nach mal wieder viel zu wenig Stunden Schlaf klingelte der Wecker um sieben Uhr wieder... bläh... aufstehen so früh fetzt mal überhaupt nicht! Schnell das leckere Frühstück im Guesthouse mitnehmen (ja, unser Barmann musste auch wieder ran an die Buletten) und um acht Uhr hat uns schon unser Guide Brian abgeholt... Jetzt gings los, unsere Reise konnte beginnen! Auf gings zum Orang Utan Park und zu den Ibans, den Ureinwohnern Malaysias....
Zu unserer Reisegruppe gehörte ein holländisches Päärchen (Rudd und Prissi), eine Dänin (Eva) und natürlich wir zwei :-) Alle waren ungefähr im gleichen Alter, also die Reise konnte vielversprechend werden... Unser Weg sollte ungefähr bis 200km ins Landesinnere von Sarawak gehen... das mag langweilig klingen, wenn man denkt, dass man die ganze Zeit im Auto sitzt... war es aber nicht...ganz im Gegenteil! Es war wirklich toll, die Landschaft von Borneo ist wirklich wunderschön! Eigentlich ist alles grün... Wo man hinguckt, grün... und am Horizont ranken Berge hervor! Als erstes standen die Orang Utans auf dem Plan :-) Orang Utans... live und in Farbe... ob das was für mich ist, man weiß es nicht, aber ich werd ja hier zum Tierfreund :-) In dem Resort leben 23 Orang Utans, die teilweise in der freien Wildbahn geboren wurden oder zur Aufzucht nach Borneo gebracht wurden... Und wir waren genau um 9 Uhr da... Zeit zum Füttern! Erstmal wurde uns eine kleine Einweisung gegeben, dass wir vorsichtig sein sollen, vor ein paar Wochen wurde nämlich ein Besucher von einem Affen angegriffen und verletzt... na Prost Mahlzeit, das hatte mir gerade noch gefehlt... Aber zur Fütterung waren schon 4 Affen da... und das war schon echt cool, ganz nah diese Affen zu sehen, obwohl die schon auch echt groß sind ... Nach einem kleinen Waldspaziergang, wo wir noch weiter Affen sehen sollten, hatten wir leider ein bisschen Pech, es hat sich nur einer gezeigt... aber nachdem ich schon gehört hatte, dass manche Besucher gar keinen sehen, war ich zufrieden :-) Es konnte also weiter gehen... Wie schon gesagt, unsere Reise ging durch tolle Landschaften, ab und zu hielten wir an und unsere Guides erklärten uns die Pflanzen oder wie Pfeffer angebaut und gemahlen wird... und gott sei dank war es keine Verkaufsveranstaltung, wie ich befürchtet hatte! Zwischendrin wurde natürlich auch für unser leibliches Wohl gesorgt, wir hielten an einem tollen Markt und natürlich gabs auch leckeres Mittagessen in einem der zahlreichen Restaurants auf dem Weg! Und ein leckerer Tea Tarik musste natürlich zwischendrin auch mal wieder sein :-) Ach, uns ging es schon ganz schön gut, weil zwischendrin konnte sich die Jeanetti von all den Strapazen bei einem kleinen Nickerchen im Bus erholen :-) Perkekt! Nachmittags kamen wir dann am Lemanak River an, wo wir vom Bus ins Longboat umstiegen! Die Langhäuser, in denen die Ibans übernachten sind nämlich meistens nicht über Straßen, sondern nur über dem Wasserweg zu erreichen! Und ab gings in den Dschungel! War schon fetzig auf dem kleinen Boot, auch wenn irgendwann der Allerwerteste auf dem Holzsitz wehtat (da meint man, man ist gut gepolstert, aber nüscht war :-)) ... tja und irgendwo hinter ganz viel Urwald und Dschungel kam dann unser Langhaus zum Vorschein. Damit ihr euch ungefähr vorstellen könnt, wie es dort aussah, ein paar Hintergrundinfos zu den Ibans: Die Ibans stellen mit 690.000 Menschen die größte Bevölkerungsgruppe von Sarawak dar. Ibans sind vielen auch als Kopfjägern bekannt... und waren demnach früher bei ihren Nachbarvölkern sehr gefürchtet! Oberhaupt eines traditionellen Langhauses ist der tuia rumah. Er schlichtet Streitfälle, ruft Beratungen der Ältesten zusammen usw.... In einem Langhaus leben bis zu 24 Familien zusammen... man kann es sich vorstellen wie ein ursprüngliches Reihenhaus, nur eben ganz einfach...Das Haus ist bis zu 200m lang und das öffentliche Leben spielt sich auf der langen Veranda ab... jede Familie hat seinen eigenen bilek, Lebensraum... Und man meint nicht, wie modern die da sind :-) Da gibts blaue Ledercouches, Fernseher und Poster an der Wand ... Naja, gut, die müssen ja auch mit der Zeit gehen :-) Auf der Veranda wurden auch die Köpfe der Feinde ausgestellt... Ja, die Iban sind Kopfjäger... In vielen Langhäusern sind bis zu 30 Schädel in großen Rotan-Netzen zusammengefasst. Ursprünglich war es ein Ritual, um die Männlichkeit eines jeden Ibans unter Beweis zu stellen, mittlerweile ist die Kopfjagd gott sei dank verboten... Gerüchte besagen auch, dass für jeden getöteten Feind Tatoos am Körper gemacht wurden... das konnte uns unser Guide allerdings nicht bestätigen... So genau wollte ich es auch gar nicht wissen, weil es hatten schon noch ganz schön viele der älteren Bewohner Tatoos am ganzen Körper....
Soviel mal ein bisschen zum Hintergrundwissen! Wir haben nicht mit den Ibans im Langhaus übernachtet, für uns gabs ein eigenes Langhaus, das nur mit dem nötigsten ausgestattet war! Der Generator wurde auch um 22:30 Uhr ausgestellt, dann war´s stockdüster... für mich gings dann erstmal richtig los, denn natürlich hatten die auch ganz viele freilaufende Hunde und Katzen :-) Jeanette im Paradies :-))) Aber die Ibans wären natürlich keine richtigen Ureinwohner, wenn sie nicht ihren eigenen Schnaps brauen würden :-) Einen leckeren Reiswein, der auch meine Tierangst ein bisschen besänftigen konnte ;-) Aber das war schon echt Wahnsinn, welche Geräuschkulisse da nachts geboten wurde... man war ja schliesslich mitten im Dschungel! Schon krass.... Recht früh gings ins Bett, wir waren doch alle etwas geplättet von den vielen Eindrücken an einem langen Tag! Auf den Bildern könnt ihr euch dann ein genaueres Bild machen, wie es bei den Ibans aussieht und was wir dort so erlebt haben!
Am Sonntag ging es dann auch schon leider wieder zurück! Noch ein kleiner Dschungelspaziergang und wieder ab ins Longboat... Und zurück nach Kuching! Eigentlich wollten wir dort noch ein bisschen Sightseeing machen... Leider hatten alle Läden geschlossen... schon merkwürdig, weil eigentlich hat hier immer alles rund um die Uhr geöffnet... Nagut, dann eben nicht! Nachdem wir auch genug hatten von Back to Basic haben wir uns ein Spa Resort gesucht und uns erstmal ein Dampfbad und eine 1 1/2 stündige Massage gegönnt... die war aber doch nicht so entspannend, wie wir dachten... Triggerpunkte am Körper können echt weh tun, vor allem wenn eine kleine Chinesien da immer und immer wieder drauf rumdrückt... autsch! Aber gut, der Schmerz war am Ende größer als die Verspannung... :-)
Nach einem mal wieder viel zu kurzen Wochenende hieß es dann auch wieder Abschied nehmen und ab nach KL... schade, auf Borneo kann man es schon länger aushalten und ich werd bestimmt nochmal dorthin fliegen!!!
In diesem Sinne,
Eure jeanny from the animal loving blog :-)

Keine Kommentare: